Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag und der SPD Hessen, Nancy Faeser, hat die Continental-Konzernleitung aufgefordert, ihre hessischen Standorte nicht kaputt zu sparen, sondern den Transformationsprozess des Unternehmens gemeinsam mit den Beschäftigten intelligent und ausgewogen zu steuern.
Nancy Faeser erklärte am Mittwoch in Wiesbaden: „Unsere Automobilhersteller und vor allem ihre Zulieferer stehen vor großen Herausforderungen. Nicht nur wegen der Folgen der Corona-Pandemie, sondern vor allem, weil der Veränderungsdruck in der Branche enorm ist. Aber ein Kahlschlag auf Kosten der Beschäftigten ist eindeutig nicht der Weg, der in die Zukunft führt. Die radikale Streichung von Arbeitsplätzen, wie sie derzeit bei Continental im Gespräch ist, ist nicht hinnehmbar.“
Faeser sieht die Landesregierung in der Pflicht, sich für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien, die um ihre Existenz bangen, einzusetzen. „Deshalb haben wir heute einen Dringlichen Berichtsantrag im Hessischen Landtag auf den Weg gebracht, in dem wir fragen, was die Landesregierung unternommen hat und unternehmen will, um die hessischen Standorte zu schützen. Wir wollen wissen, seit wann Schwarzgrün von dem drastischen Stellenabbau weiß, ob und wann sie mit der Geschäftsführung Gespräche geführt haben und vor allem, ob sie im Dialog mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft ist“, erklärt die Fraktionsvorsitzende.
Faser erinnerte daran, dass die Beschäftigten von Continental bereits harte Einschnitte in Kauf nehmen mussten, um ihre Arbeitsplätze und die Standorte zu erhalten. Jetzt bestrafe die Geschäftsführung die Beschäftigten mit Stellenabbau und Standortschließung, das sei nicht hinnehmbar. Bereits gestern hatte sich Faeser mit einem Schreiben an den Ministerpräsidenten gewandt und dessen Unterstützung für die Beschäftigten der hessischen Continental-Standorte eingefordert.
„Wir stehen an der Seite der Beschäftigten. Deshalb sind unsere Abgeordneten auch bei den in dieser Woche stattfindenden Aktionen der IG Metall gegen den Stellenabbau bei Continental in Bebra, Karben und Babenhausen mit dabei“, sagte Faeser.